Neurologie


Anamnese-Erhebung und körperliche Untersuchung:

Grundlegende und wesentliche Werkzeuge für die Diagnosefindung sind in erster Linie eine ausführliche Befragung des Patienten durch den Arzt hinsichtlich der Beschwerdesymptomatik. Hierfür sollte der Patient bestmöglich vorbereitet sein (seit wann bestehen welche Beschwerden, wo, wie stark, wodurch zum Beispiel auch ausgelöst, zu verstärken, oder zu verbessern…).

Auch ist es hilfreich, wenn Untersuchungsergebnisse, welche im Zusammenhang mit dem Beschwerdekomplex im Vorfeld stattgefunden haben, zum Untersuchungszeitpunkt beigebracht werden.

Eine, sich dem ausführlichen Gespräch anschließende differenzierte neurologische Untersuchung dient dem Auffinden von körperlichen-neurologischen Funktionsstörungen und kann in Verbindung mit der Befragung bereits wegweisend für die Diagnosefindung sein.

Elektroneurographie:

Diese Untersuchung dient der Beurteilung der Nervenfunktion.
Durch elektrische Stimulation der Nerven und der Auswertung der hierbei erhältlichen Antwortpotenziale (an der Haut oder im Muskel) lassen sich Rückschlüsse auf eine Schädigung der Nervenhülle (Myelinscheide), oder der Nervenfasern (Axone) ziehen.
Diese Methode wird vor allem zur Diagnostik bei Engpass-Syndromen (z. B. Karpaltunnelsyndrom, Sulcus-Ulnaris-Syndrom), Polyneuropathie und Verletzungen peripherer Nerven, oder Plexusschädigungen eingesetzt.
Die, bei dieser Untersuchung verwendete Stromstärke wird von manchen Menschen als unangenehm empfunden, ist aber vollkommen ungefährlich.

Evozierte Potenziale:

1. Somatosensibel evozierte Potenziale:

Diese Untersuchung dient der Beurteilung der langen Nervenbahnen. Diese verlaufen über das Rückenmark und den Hirnstamm bis in das Großhirn.
Auch hier wird der periphere Nerv mit Strom gereizt, das Antwort-Potenzial nicht in der benachbarten Haut oder den Muskeln, sondern an der Hirnrinde abgeleitet.

Diese Methode dient dem Auffinden und der Beurteilung von Schädigungen des Rückenmarks, des Hirnstamms, oder auch des Großhirns, sowie auch der Nervenwurzeln, wie zum Beispiel bei Multipler Sklerose, traumatischen, oder durchblutungsbedingten Rückenmarksverletzungen, oder Tumorerkrankungen.

Die, bei dieser Untersuchung verwendete Stromstärke wird von manchen Menschen als unangenehm empfunden, ist aber vollkommen ungefährlich.

2. Visuell evozierte Potenziale:

Die Untersuchung dient dem Erkennen und der Beurteilung von Schäden im Bereich des Sehnerv (Nervus opticus).

Während dieser Untersuchung muss der Patient konzentriert auf ein wechselndes Schachbrettmuster auf einem Monitor blicken. Die hierdurch verursachten Sinnesreize / Sinneseindrücke werden am Hinterkopf mittels einer Elektrode abgeleitet und durch Verstärkung sichtbar gemacht.

Diese Methode findet Anwendung bei augenärztlich nicht begründbaren Sehstörungen, wie z. B. eine Sehnervenentzündung (Opticus-Neuritis), entzündlichen Erkrankungen des ZNS, wie z. B. der Multiplen Sklerose, oder auch bei Kompression der Sehbahn (z. B. Hypophysenadenom), sowie bei der Kopfschmerzdiagnostik (z. B. Pseudotumor cerebri).

Diese Untersuchung ist für den Patienten vollkommen ungefährlich, da lediglich die von den Patienten stammenden Hirn-Aktivitäten abgeleitet und elektronisch verstärkt werden.

3. Akustisch evozierte Potenziale:

Diese Untersuchung dient dem Erkennen und der Beurteilung von Schäden im Bereich der Hörbahn von der Hörschnecke bis zum Hirnstamm.

Während dieser Untersuchung liegt der Patient entspannt auf dem Rücken. Es werden einseitig akustische Klicker – Reize gesetzt, die Gegenseite verrauscht. Die hierdurch verursachten Sinnesreize/Sinneseindrücke werden mittels Elektrode abgeleitet und durch Verstärkung sichtbar gemacht.

Diese Methode wird bei entzündlichen Erkrankungen des zentralen Nervensystems angewendet, sowie bei der Schwindeldiagnostik und bei Gleichgewichts- und Gangstörungen. Auch ist eine Differenzierung zwischen einer peripheren Schädigung (Gleichgewichtsorgan, Gleichgewichtsnerv) und einer zentralen Schädigung (Hirnstamm, Kleinhirn, Großhirn) möglich.

Diese Untersuchung ist für den Patienten vollkommen ungefährlich, da lediglich die von den Patienten stammenden Hirn-Aktivitäten abgeleitet und elektronisch verstärkt werden.

Elektromyographie:

Diese Untersuchung dient der Beurteilung der Muskelfunktion und der Funktion der, den Muskel versorgenden peripheren Nerven und Nervenwurzeln.

Bei dieser Methode wird eine sehr dünne, sterile Einmalnadel in den Muskel eingeführt, welche die elektrische Aktivität des Muskels im Ruhezustand und bei Anspannung misst.

Diese Untersuchung findet Anwendung beim Auffinden und zur Beurteilung von Muskelerkrankungen (Myopathien), v. a. aber auch von Erkrankung, oder Schädigung im Bereich der Nervenwurzeln, (z. B. durch Bandscheibenvorfall) des Nervenplexus (z. B. durch Trauma, Entzündung, oder Tumor) und der peripheren Nerven (z. B. Engpass-Syndrome, Polyneuropathie, verletzungsbedingt).

Auch diese Untersuchung kann zwar unangenehm sein, ist aber nur selten schmerzhaft. Sie darf aber natürlich nicht bei Menschen durchgeführt werden, welche antikoaguliert sind (starke Blutverdünner einnehmen müssen).

EEG (Elektroenzephalografie):

Diese Untersuchung dient der Beurteilung der elektrischen Aktivität des Gehirns.

Bei dieser Methode werden Elektroden nach einem festen Schema auf der Kopfhaut der Patienten befestigt. Der elektrische Strom, welcher vom Gehirn freigesetzt wird, wird verstärkt und in Form von Potenzialen sichtbar gemacht. 

Diese Untersuchung findet Einsatz bei der Diagnostik von Epilepsie, Schwindelsymptomatik, aber auch bei geistigen Funktionsstörungen, wie zum Beispiel bei Demenzen oder nach Hirnschädigung.

Eine Gefahr für die Gesundheit des Patienten geht von dieser Untersuchung nicht aus. Lediglich bei der verstärkten Atmung kann es bei Epilepsie – Patienten gelegentlich zur Auslösung eines Krampfanfalls kommen.

Doppler- und Duplexsonographie:

Diese Untersuchung dient der Beurteilung der Gefäßwände und des Blutflusses der hirnzuführenden Arterien im Halsbereich (extrakraniell) und im Gehirn (transkraniell).

Bei dieser Methode werden mittels eines Schallkopfes Ultraschall-Wellen in das Gewebe geschickt und die Reflektionen bildlich dargestellt. Im so genannten Bild wird das Gewebe sichtbar gemacht und die Gefäßwände hinsichtlich von Kalkeinlagerungen, Unregelmäßigkeiten, Wanddicke, v. a. auch Gefäßverengungen beurteilt. Die duplexsonographische Technik ermöglicht die Beurteilung der Flussgeschwindigkeit des Blutes und des Flussprofils.

Diese Untersuchung findet Anwendung bei Patienten mit Schwindel, Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen und Hirnabbauprozessen, v. a. auch zur Einschätzung des Schlaganfallrisikos.

Die Anwendung von Ultraschall am Patienten ist in aller Regel vollkommen harmlos. Lediglich bei dem sehr seltenen notwendigen transorbitalen Zugang (Beschallung durch die Augenhöhle) muss auf Verwendung niedriger Schallenergie geachtet werden, um das Risiko einer Irritation der Augenlinse zu verhindern.

Praxis für Neurologie und Psychiatrie

Dr. med. Ulrich Nadjafi
Facharzt für Neurologie 
Facharzt für Psychiatrie

Dr. med. Irene Nadjafi
Ärztliche Osteopathie
Manuelle Medizin
Akupunktur

Dr. med. Martin Wolff
Facharzt für Neurologie 

Dr. med. Joachim Zotter
Facharzt für Neurologie und Psychiatrie

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